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15.09.2018ARWED-Infoveranstaltungsreihe 2018: „Auf der Suche nach (Sucht-)Hilfe in NRW unterwegs“ mit dem Tagesthema: Was hätte ich als Angehöriger tun können…? Fragen an einen Betroffenen

R eferent: Mathias Wald, Keynotespeaker, Fulda

Sehr offen berichtete Mathias Wald, vor vollem Haus im Forum der Bergischen Volkshochschule in Solingen, von seinem Leben und seinem Weg. Er gewährte uns insbesondere Einblicke, welche Rolle seine Eltern in seinem Leben und Erleben gespielt haben und bis heute noch spielen. Nach dem Motto „Werde Pilot in Deinem eigenen Leben!“, hat er seine Sucht und seine Psychose überwunden und ist heute ein erfolgreicher Unternehmer.

Zu uns nach Solingen brachte er sehr viel Wissen über die Ursachen einer Suchtenwicklung mit. Dieses Wissen konnte er durch die Schilderung seiner Erfahrungen für uns sehr plastisch machen. Er erklärte aus seiner Betroffenen-Sicht, welche Rolle und welchen Platz wir seines Erachtens gegenüber unseren Süchtigen einnehmen bzw. einnehmen können und dürfen. Sehr wohltuend war es für uns zu hören, welch hohen Respekt er uns Eltern und Angehörigen zollt, für unsere Kraft, die wir in dem Kampf um unsere Kinder stecken. Für ihn seien wir „Alltagshelden“! Vielen von uns standen bei seinen Worten immer wieder die Tränen in den Augen. Eine seiner zentralen Botschaften war: ihr als liebende Eltern/Angehörige dürft uns Süchtige loslassen. Ihr dürft uns zumuten unseren Weg zu gehen. Und ihr dürft euch auch von uns abgrenzen, damit nicht Euer eigenes Leben durch uns kaputt geht. Solange die Liebe zu uns Süchtigen im Kern bleibt. Denn das ist es, was wir trotz unserer Krankheit spüren und uns trägt.

Die im Anschluss in der Fragerunde an ihn gerichteten Fragen, beantwortete er sehr klar in seinen Aussagen. Einschränkend sagte er, dass Drogen-Schicksale nicht alle miteinander vergleichbar sind. So könne er z.B. keine Aussage darüber treffen, wie Eltern mit ihren Kindern umgehen sollen, die immer wieder rückfällig werden oder gar nicht von der Sucht loskommen, weil er zu Rückfällen selbst keine Erfahrung hat.

Alles in allem war es ein sehr bewegender und bereichender Nachmittag, für den sich auch weitere Strecken und das Durchstehen mühseliger Staus auf der Anfahrt gelohnt hatten! Dem Elternkreis Solingen danken wir sehr herzlich für die wunderbare Bewirtung und hervorragende Organisation durch das „frau-mannstarke“ Helferteam!